Heute: Weinanbaugebiete und warum das so wichtig ist
Letztes Wochenende habe ich im Supermarkt mal wieder verzweifelt nach Wein gesucht. Gerne hätte ich mal etwas Neues ausprobiert, aber was ist, wenn er mir nachher nicht schmeckt?
Ich habe die Schilder über den Weinregalen gesehen: 'Deutschland', 'Italien', 'Frankreich', 'USA', 'Südafrika und Sonstiges'. Das war es dann auch schon. Warum liest man eigentlich immer nur die typischen Verdächtigen auf dem Etikett? Und was genau ist jetzt der große Unterschied? Ich hätte gerne auch mal einen australischen Riesling probiert! Wenn du gerne die Antworten auf diese Fragen hättest und wissen willst, warum der Weinhändler dich auslachen würde (wenn du einen australischen Riesling kaufen willst), dann jetzt bitte weiterlesen!
Die Alte Welt
Was ein bisschen klingt, wie aus einem Science Fiction Film, ist in Wahrheit nur die Bezeichnung für die Weinanbaugebiete Europas. Europa blickt auf mehr als 2000 Jahre Weinbaugeschichte zurück, die maßgeblich von der Kirche geprägt ist, denn Wein war ein unersetzlicher Teil der christlichen Messe. Von hier verbreitete sich Wein vor allem durch Kolonialisierungen in die ganze Welt (zum Beispiel von den Niederlanden nach Südafrika). In der alten Welt gibt es viele komplizierte Regelungen und Bestimmungen, die beim Weinanbau beachtet werden müssen.
Fun Fact: Spanien ist das größte Anbauland und Frankreich hat die größte Weinproduktion.
Da Spanien südlicher als Frankreich liegt, ist das Wasservorkommen geringer und es wird pro Rebfläche weniger angepflanzt als in Frankreich. Teilweise stehen in Spanien 7000 weniger Weinreben pro Hektar als in Frankreich.
Die Neue Welt
Zur neuen Welt zählen vor allem die USA mit ihrem kalifornischen Zinfandel oder dem nördlich angebauten Chardonnay. Auch Südamerika, Südafrika und Australien (mittlerweile auch China) gehören zur neuen Welt. Sie hat nicht so viele Regeln wie die alte Welt, weshalb sie leichter für Laien zu durchschauen ist und blickt auf wenige hundert Jahre Weinbaugeschichte zurück. Viele Länder der neuen Welt befinden sich in warmen Breitengraden, weshalb meistens sehr alkoholhaltige Weine hergestellt werden.
Die Temperatur bestimmt den Geschmack
Wein aus südlicheren bzw. wärmeren Regionen kann sehr stark sein, da durch das heiße Klima die Trauben schnell gedeihen und viel Zucker aufbauen, aber viel Säure abbauen. Der Wein hat dadurch einen äußerst hohen Alkoholgehalt. Im Umkehrschluss heißt dies auch, dass Weine aus kühleren Regionen wesentlich leichter sind, aber säurehaltiger.
Um auf unser Beispiel mit dem Riesling zurückzukommen: diese Rebsorte braucht mäßige Temperaturen a la Mosel um langsam zu reifen und trotzdem genügend Säure zu bewahren. Nur so gelingt es einen harmonischen Riesling herzustellen.
So, das war erst einmal genug geballtes Wissen für heute. Ich hoffe, ihr konntet etwas dazulernen! Bei Fragen und Anmerkungen, benutzt gerne die Kommentarfunktion.
Liebe Grüße
Sandra
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